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Tipps zum Mobilbetrieb im Auto

Mobilität ist heute zu einem Grundbedürfnis und zu einer Anforderung unserer Gesellschaft geworden. Weshalb also nicht die Anforderung mit dem Hobby verbinden?

Mobilgeräte gibt es längst nicht mehr in so grosser Auswahl wie Anfangs der 90-er Jahre. Doch noch immer bietet jeder Hersteller mindestens 1-2 Modelle an. Dabei ist die Marke oder das Modell gar nicht wirklich entscheidend. Vielmehr sind es einige Details, auf welche ich hinweisen möchte:

Seit einigen Jahren werden 1 1/2 Bandgeräte angeboten. Diese sind zwar in der Lage, beide Bänder (2m und 70cm) sende und empfangsmässig abzudecken. Allerdings ist der Empfang nur immer auf einer Frequenz möglich. Echte Dualband-Mobilgeräte hingegen können zwei Frequenzen gleichzeitig empfangen. Dies ist deshalb eine sinnvolle Einrichtung weil damit das 2m und 70cm Band (also z.B. die Mobilfrequenz 145.500 MHz und das Hausrelais auf 70cm) gleichzeitig verwendet bzw. empfangen werden können. Ich rate deshalb, nur ein vollwertiges Dualbandgerät zu erwerben.

Ein absetzbares Bedienteil ist eine gute Sache und bei den heutigen Fahrzeugen mit wenig freiem Einbauplatz schon fast ein Muss. Ich rate jedem deshalb unbedingt dazu, nur ein Gerät mit absetzbarem Bedienteil zu wählen und das Absetzset gleich mit zu bestellen.

 

Nebst den üblichen technischen Daten ist die Bedienung im Mobilbetrieb ausserordentlich wichtig. Denn es dürfen weder zu viele Knöpfe vorhanden sein, noch dürfen wichtige Funktionstasten fehlen. Wirklich wichtig sind aus meiner Sicht:

- eine einfache Umschaltung der Bänder (von 2m auf 70cm und zurück)

- eine einfache Auftastung der Relais mittels 1750 Hz Ton, wobei dieser langsam von CTCSS abgelöst wird

- eine einfache Umschaltung zwischen VFO und den gespeicherten Frequenzen

- eine mittels Drehknöpfe einstellbare Lautstärke (jeweils ein separater Drehknopf pro Band)

- eine mittels Drehknöpfe einstellbare Squelchsperre (jeweils ein separater Drehknopf pro Band)

- eine einfache Umschaltung der Ausgangsleistung in mindestens 3 Stufen

- eine gut ablesbare Frequenz- oder Kanalanzeige

- sinnvoll ist auch die Möglichkeit, die Kanäle mit Bezeichnungen (Namensgebung) speichern zu können

 

Daneben sollte auf folgendes geachtet werden:

- ein genügend langes Mikrofonspiralkabel und ein gut in der eigenen Hand liegendes Mikrofon

- eine gut bedienbare PTT-Taste am Mikrofon (nicht zu klein, kein zu fester Druck)

- nur ein Antennenanschluss für 2m und 70cm (Duplexer sollte bereits eingebaut sein)

- eine CTCSS Funktion und ein 1750 Hz Tonruf sind ein muss, eine DCS Funktion ist wünschenswert

- ein robuster Aufbau mit genügend Kühlfläche für die Endstufe (heute eigentlich kein Problem mehr)

 

Der Preis darf bei einem Mobilgerät keine Rolle spielen. Denn im Normalfall hält ein Mobilgerät locker 10, 15 oder 20 Jahre. Wichtig ist einzig, das allenfalls notwendige Zubehör (z.B. Absetzkit oder separaten Lautsprecher) gleich mit zu bestellen. Denn es kann durchaus sein, dass dieses in 5 Jahren nicht mehr erhältlich ist.

Nicht ganz ungefährlich ist der Betrieb während des Fahrens. Dies kommt gesetzlich dem Telefonieren mit dem Mobiltelefon während des Fahrens gleich und ist natürlich auch strafbar. Allerdings ist die Situation hier etwas einfacher. Denn das Mikrofon muss nicht ans Ohr gehalten werden und in der Hand, vor dem Mund, ist das schon etwas unauffälliger. Trotzdem wird das Fahren und das Fahrverhalten dadurch beeinträchtigt. Je nach Fahrerfahrung und Jahreskilometern etwas mehr, weniger oder kaum. Deshalb wäre der Einsatz einer Freisprechanlage für Funkgeräte die sinnvollste Sache. Leider gibt es bis heute keine wirklich gute Lösung auf dem Markt. Weder in der Handhabung noch in der Sprachqualität überzeugen die bisherigen Lösungen. Wer auf "Nummer sicher" gehen will, der sollte das Mobilfunkgerät während des Fahrens nur zum Mithören verwenden und zum Senden sollte neben der Strasse angehalten werden.

 

Nebst dem Gerät ist auch die Antenne eine wichtige Komponente. Hier beginnt die Frage zuerst immer damit: Einbaufuss ja oder nein. Es mag zutreffen, dass der Einbaufuss ein klein wenig besser im Wirkungsgrad ist wie ein Magnetfuss. Allerdings sind die Unterschiede sehr gering und dürften sich aus meiner Sicht im Bereich von 0.1 bis 0.3 dB bewegen.

Bei der Verwendung eines Magnetfusses ist zu beachten, dass dieser regelmässig gereinigt werden muss. Denn zwischen dem Magnetfuss und dem Dach bildet sich ein Feuchtigkeitsfilm und eine Schmutzablagerung. Ohne regelmässige Reinigung ist die Gefahr der Rostbildung unter dem Magnetfuss ziemlich gross. Zudem muss beim Magnetfuss noch das Kabel (möglichst ohne Einklemmen) in das Fahrzeug gefürt werden, was auch nicht immer einfach ist.

Der Einbaufuss hat den Vorteil, dass er bei richtiger Montage vollkommen wasserdicht ist und auch die Einführung des Kabels durch den Einbau schon gelöst ist. Nachteilig ist natürlich, dass ein (nicht gerade kleines) Loch in das Fahrzeugdach gebohrt werden muss. Zudem ist es wichtig, dass der Einbaufuss einen guten Massekontakt hat. Bei einigen Autos finden sich im inneren immer wieder Farbspuren. Diese müssen vor dem Einbau unbedingt abgeschliffen werden. Je nach System ist zur Stabilisation eine zusätzliche, kleine Platte sinnvoll (Prinzip der grossen Unterlagsscheibe). Denn die Kräfte einer langen Antenne bei Autobahnfahrten ist nicht zu unterschätzen.

Doch auch der beste Fuss nützt nur wenig, wenn die geeigente Antenne fehlt. Hier ist das Angebot sehr vielfältig und bietet für fast alle etwas geeigentes an. Allerdings liegt das Problem meist nicht bei der Auswahl der geeigneten Antenne, sonder meist mehr bei der Höhe des Autos zusammen mit der Antenne und der Beschränkung der Tiefgaragen auf meist 2m bis 2.1m Höhe. Dies ist denn auch häufig der Grund (so auch bei mir), eine kurze Mobilantenne zu verwenden. Dies ist auf 70cm nicht weiter schlimm, denn mit 35 Watt klappt es meistens auf das nächste Relais. Bei 2m wird der Unterschied schon deutlich grösser zwischen einem Halbwellenstrahler bzw. einer gestockten 2m Mobilantenne von ca. 1m länge und der verkürzten Antenne von ca. 30cm. Die Differenz ist hier deutlich hörbar und äussert sich stark in der Reichweite.

Wer viel auf 2m aktiv ist und nur selten eine Tiefgarage benutzen muss, der sollte auf jeden Fall eine möglichst lange Antenne mit gutem Gewinn wählen. Wer, wie ich, regelmässig in Tiefgaragen fährt und zudem in einem Land wohnt, in welchem Relais gut erreichbar sind, der ist mit einer kurzen Mobilantenne besser bedient. Ich verwende für den täglichen Gebrauch die kurze Version und in den Ferien oder auf Ausflügen die lange Mobilantenne.

Abschliessend noch twas zum Betrieb mit abgesetztem Bedienteil. Dieser ist eigentlich problemlos und auch ich betreibe mein Gerät seit Beginn mit abgesetztem Bedienteil. Allerdings muss hierfür die Spannungsversorgung durch das Auto hindurch gezogen werden. Denn sinnvoll ist eine Montage im Kofferraum, nahe an der Antenne. Da hier aber keine 10 A Dauerlast zur Verfügung stehen, muss eine Speiseleitung gezogen werden. Wichtig ist hier, dass die Speiseleitung beim Abgriff mit einer Sicherung von 15A versehen wird. Ideal ist auch der direkte Abgriff an der Batterie (natürlich mit Sicherung). Weiter empfehle ich, unbedingt ein Relais einzuschleifen, welches das Gerät nur bei eingeschaltetet Zündung in Betrieb setzt. Denn es gibt nur wenig, was ärgerlicher ist,  wie eine selbstverschuldete, entladenene Autobatterie! Also nicht vergessen, Sicherung einbauen, direkt am Abgriff (z.B. bei der Batterie), Querschnitt genüdend (mind. 2,5 mm2) wählen und ein Relais via Zündung einschleifen.

Wird ein abgesetzter Lautsprecher verwendet, so können Störungen im Lautsprecher auftreten. Dies insbesondere dann, wenn es sich um einen Computerlautsprecher (Aktivbox ohne Regelung und Verstärker) handelt. Hier hat bei mir ein Klappferrrit im Lautsprecherkabel genügt, um die Einstrahlungen zu beheben.

Ab und zu kann es auch nötig sein, bei einem Brummen der Lichtmaschine ein Filter bzw. einen Kondensator zwischen + und - einzubauen. Bei einem meiner früheren Autos war dies der Fall. Aktuell habe ich keine Schwierigkeiten damit.

Na denn, viel Spass beim Mobilbetrieb.